Georg Pezolt (1810 – 1878)
Datierung
Um 1850
Verortung
Salzburg Stadt
Material / Technik
Öl auf Karton
Bildmaß [H. x B.]
60 x 46,5 cm
Rahmenmaß [H. x B. x T.]
75,7 x 62,3 x 4,1 cm
Systematik
Stadtansicht Salzburg Stadt
Sammlung
Gemälde (ab 1801)
Inventar-Nr.
252-33
Creditline
Salzburg Museum
Kurzbeschreibung
Der Residenzplatz mit Brunnen in Blickrichtung Sigmund Hafnergasse. Rechts in der Häuserzeile war ursprünglich das Gasthaus Zum goldnen Schiff. Im Vordergrund vor und auf den Stufen rechts zwei Figurengruppen und links zwei Einzelfiguren.
Beschreibung
Die beschauliche Darstellung gibt den prominentesten
Salzburger Brunnen in Blickrichtung Alter Markt wieder;
rechts ist, erkennbar an der Schrift, das große Gasthaus
und Hotel „Zum Goldenen Schiff“, Residenzplatz 7, das vom
18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestand, links sieht
man die Ecke der Alten Residenz, im Hintergrund das Gebäude,
in dessen unteren Geschoßen sich das Café Tomaselli
befindet. Der Brunnen wurde zwischen 1656 und 1661
unter Erzbischof Guidobald Graf Thun errichtet, der ausführende
Künstler war wohl Tommaso di Garona. Die besondere
Vorliebe des barocken Menschen für Wasser und
Wasserspiele drückt sich auch in der Anlage solcher monumentaler
Brunnenskulpturen aus. Domenico Gisberti etwa
schrieb bei seinem Besuch 1670 über den Residenzbrunnen
begeistert: „Auf dem Fundament, das heißt dem Felsen,
halten drei Giganten ein Becken, auf dem Becken drei Delphine
eine Muschel, auf der Muschel ist ein Triton, der über
das Antlitz eine sechzehn Fuß hohen Blitz aus Wasser schleudert,
das sich, als dichte Wolke niederfallend, in einem Aufruhr
von Tropfen, einem Sturm von Regen, einer Gewitterwolke,
einem Wirbelsturme bricht, das alles begleitet von
tosendem, dröhnendem Rauschen, wodurch die vergnügliche
Wonne für Aug und Ohr gleichermaßen groß ist“ (D. Gisberti:
Die Reise der durchlauchtigsten kurfürstlichen Familie
von Bayern nach Salzburg anno 1670. Übersetzt, kommentiert
und mit einer Einleitung versehen von Irene Schrattenecker.
Salzburg 2008, S. 52).
Derart barocken Überschwang vermittelt das Bild von
Pezolt nicht. Etwas müde fällt das Wasser, nur wenig von
einem Windzug bewegt, hernieder, von den um das Becken
versammelten Personen – im Vordergrund scheint sich gerade
eine halbgelehrte Diskussion zu entfalten – wird das
Imposante des Brunnens nicht zur Kenntnis genommen.
Der enge Ausschnitt des Bildes allerdings sorgt dafür, dass
das Größenverhältnis von Brunnen und Residenzplatz nicht
wahrgenommen werden kann und der Brunnen damit eine
erstaunliche Monumentalität erhält. Der Boden offenbart,
dass noch um 1850 – gemäß der berühmten Bemerkung
Franz Schuberts aus dem Jahre 1825– tatsächlich Gras auf
Salzburgs Plätzen wuchs.
P.L.
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Der Residenzbrunnen in Salzburg
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