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"Zwergentanzschule, Zwergen-Tanz-Schul" "Zwerg_in"Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Ausgenommen sind Objektbeschreibungen, die "Zwerge" als mythologische, sagenhafte Gestalten besprechen. Es fällt jedoch schwer, die zugehörige Bildtradition von der der sogenannten "Hofzwerge" klar abzugrenzen. Ausgehend von der Sitte, kleinwüchsige Menschen an Höfen zu versammeln, um sie zur Schau zu stellen und fürstlichen Wunderkammern einzuverleiben, entstanden in Europa spätestens seit der Renaissance zahlreiche herabwürdigende Darstellungsformen, die meist grotesk überzeichnet sind. Noch bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Zwerge" auftraten. [Stand: 14.01.2022]

Verlag (Druck) Johann Jacob Wolrab (1675 – 1746)

Datierung um 1720

Erscheinungsort Holland

Material / Technik Kupferstich auf Papier, gebunden

Objektmaß [H. x B. x T.] Buch geschlossen 28,5 x 31,5 x 1 cm

Plattenrand 17,5 x 19,5 cm

Systematik Karikatur

Sammlung Grafik

Inventar-Nr. 1654-2019

Creditline Salzburg Museum, Sammlung Günther G. Bauer (Dauerleihgabe Salzburger Museumsverein)

Kurzbeschreibung Dargestellt sind je ein tanzendes Paar vor einem idealen Landschaftshintergrund. Die "Zwergenkarikaturen" der Tänzer und Tänzerinnen tragen phantastisch-komische Namen begleitet mit vierzeiligen Konversationstexten.
Blatt 01, Madame Meluzina mit Perruquine Spazzacamino; Blatt 02, Zagatay Samarcanda mit Tapan Xiu Yungi; Blatt 03, Ambrozina Zahnluckina mit Don Carlos Grandesza; Blatt 04, Mustapha Ibrahim mit Absalla; Blatt 05, Donna Isabella Quixottina mit Sinjoor Antonio Spiccatelli; Blatt 06, De schöne Operatrise Silvya mit Nicephorus Kwikkelini; Blatt 07, Bartholomeus Kleinkop mit De schöne Benezephora; Blatt 08, De onvergelyke danszer Sinjoor Allegremente mit Madame Mirabella; Blatt 09, Mademoiselle Horibilicribritaxin mit Stefano Caracalla; Blatt 10, De Groenlandse Beren-danszers Trekphorski mit Monsieur Dikkop van Stutbaarden; Blatt 11, Mademoiselle Crabatella mit Sinjoor Spring in’t veld; Blatt 12, Izabella van Starrenkraag mit Karlos Spignatelli; Blatt 13, De onuitsprekelyke schöne danszers Nasenyartia mit De masqierade dans meester Kroeshaer; Blatt 14, Ambrosina Raagbollino mit Saccanino Sarabando; Blatt 15, Dona Mirabella Klaudiana mit Servetio Schanarello; Blatt 16, Monsieur Harlequino mit De schöne Italiaanse Colombino. Gebundene Ausgabe. "Zwerg_in"Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Ausgenommen sind Objektbeschreibungen, die "Zwerge" als mythologische, sagenhafte Gestalten besprechen. Es fällt jedoch schwer, die zugehörige Bildtradition von der der sogenannten "Hofzwerge" klar abzugrenzen. Ausgehend von der Sitte, kleinwüchsige Menschen an Höfen zu versammeln, um sie zur Schau zu stellen und fürstlichen Wunderkammern einzuverleiben, entstanden in Europa spätestens seit der Renaissance zahlreiche herabwürdigende Darstellungsformen, die meist grotesk überzeichnet sind. Noch bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Zwerge" auftraten. [Stand: 14.01.2022]

Beschreibung Vergleichbare Darstellungen erfreuten sich in der Frühneuzeit großer Beliebtheit und sind in der Kunst des Barock vielfach in den verschiedensten Medien vertreten. Unter anderem in der Druckgrafik begegnen – meist mit erklärenden Texten versehen – männliche und weibliche Figuren, die in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Rollenbildern wohlbekannte menschliche Schwächen und Laster karikieren. Diese Karikaturen arbeiten dabei einerseits mit abwertenden Darstellungsweisen von Menschen mit "Kleinwuchs", andererseits sind zahlreiche antisemitische, antitürkische, allgemein fremdenfeindliche oder rassistische und auch sexistische Inhalte zu finden. Sie sind als wichtige Zeugnisse des derb-verletzenden und ausgrenzenden Humors ihrer Zeit zu betrachten, der wenige Gruppen der Gesellschaft zu schonen scheint.

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Dargestellt sind je ein tanzendes Paar vor einem idealen Landschaftshintergrund. Die "Zwergenkarikaturen" der Tänzer und Tänzerinnen tragen phantastisch-komische Namen begleitet mit vierzeiligen Konversationstexten.<br class="linefeed" />Blatt 01, Madame Meluzina mit Perruquine Spazzacamino; Blatt 02, Zagatay Samarcanda mit Tapan Xiu Yungi; Blatt 03, Ambrozina Zahnluckina mit Don Carlos Grandesza; Blatt 04, Mustapha Ibrahim mit Absalla; Blatt 05, Donna Isabella Quixottina mit Sinjoor Antonio Spiccatelli; Blatt 06, De schöne Operatrise Silvya mit Nicephorus Kwikkelini; Blatt 07, Bartholomeus Kleinkop mit De schöne Benezephora; Blatt 08, De onvergelyke danszer Sinjoor Allegremente mit Madame Mirabella; Blatt 09, Mademoiselle Horibilicribritaxin mit Stefano Caracalla; Blatt 10, De Groenlandse Beren-danszers Trekphorski mit Monsieur Dikkop van Stutbaarden; Blatt 11, Mademoiselle Crabatella mit Sinjoor Spring in’t veld; Blatt 12, Izabella van Starrenkraag mit Karlos Spignatelli; Blatt 13, De onuitsprekelyke schöne danszers Nasenyartia mit De masqierade dans meester Kroeshaer; Blatt 14, Ambrosina Raagbollino mit Saccanino Sarabando; Blatt 15, Dona Mirabella Klaudiana mit Servetio Schanarello; Blatt 16, Monsieur Harlequino mit De schöne Italiaanse Colombino. Gebundene Ausgabe.
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Vergleichbare Darstellungen erfreuten sich in der Frühneuzeit großer Beliebtheit und sind in der Kunst des Barock vielfach in den verschiedensten Medien vertreten. Unter anderem in der Druckgrafik begegnen – meist mit erklärenden Texten versehen – männliche und weibliche Figuren, die in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Rollenbildern wohlbekannte menschliche Schwächen und Laster karikieren. Diese Karikaturen arbeiten dabei einerseits mit abwertenden Darstellungsweisen von Menschen mit "Kleinwuchs", andererseits sind zahlreiche antisemitische, antitürkische, allgemein fremdenfeindliche oder rassistische und auch sexistische Inhalte zu finden. Sie sind als wichtige Zeugnisse des derb-verletzenden und ausgrenzenden Humors ihrer Zeit zu betrachten, der wenige Gruppen der Gesellschaft zu schonen scheint.
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Salzburg Museum, Sammlung Günther G. Bauer (Dauerleihgabe Salzburger Museumsverein)
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