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"Zwergenreitschule, Neu-aufgerichte Zwergen-Reut-Schul“ "Zwerg_in"Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Ausgenommen sind Objektbeschreibungen, die "Zwerge" als mythologische, sagenhafte Gestalten besprechen. Es fällt jedoch schwer, die zugehörige Bildtradition von der der sogenannten "Hofzwerge" klar abzugrenzen. Ausgehend von der Sitte, kleinwüchsige Menschen an Höfen zu versammeln, um sie zur Schau zu stellen und fürstlichen Wunderkammern einzuverleiben, entstanden in Europa spätestens seit der Renaissance zahlreiche herabwürdigende Darstellungsformen, die meist grotesk überzeichnet sind. Noch bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Zwerge" auftraten. [Stand: 14.01.2022]

Verlag (Druck) Johann Jacob Wolrab (1675 – 1746)

Datierung vor 1720

Erscheinungsort Nürnberg

Material / Technik Kupferstich auf Papier, gebunden

Objektmaß [H. x B. x T.] Buch geschlossen 28,3 x 29,5 x 1,2 cm

Plattenrand 21,5 x 35,5 cm

Systematik Karikatur

Sammlung Grafik

Inventar-Nr. 1656-2019

Creditline Salzburg Museum, Sammlung Günther G. Bauer (Dauerleihgabe Salzburger Museumsverein)

Kurzbeschreibung Das gebundene Stichwerk mit "Zwergenkarikaturen" hat ein Titelblatt mit der Aufschrift "Neu-aufgerichte Zwergen-Reut-Schul, eröffnet von N. E. / Nürnberg, Zu finden bei Johann Jacob Wolrab." Dem Titelblatt folgen zwölf große Kupferstiche mit karikaturhaften Reitszenen, in denen sehr humorvoll der Luxus der Reiterei angeprangert wird (aber noch ohne begleitende Bildtexte). Nr. 1) Das Besteigen des Pferdes, Nr. 2) Der Anritt des Pferdes, Nr. 3) Der Sturz vom scheuenden Pferd, Nr. 4) Das Pferd an der Longe, Nr. 5) Das Pferd vor dem Hinderniss, Nr. 6) Das durchgehende Pferd, Nr. 7) Das Pferd im Sprung, Nr 8) Das Pferd beim Ringstechen, Nr. 9) Das Pferd beim sogenannten "Türkenschießen", Nr. 10) Das Pferd beim sogenannten "Mohrenstechen", Nr. 11) Das Pferd beim sogenannten "Türkenstechen", Nr. 12) Das Pferd beim Turnier. "Zwerg_in"Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Ausgenommen sind Objektbeschreibungen, die "Zwerge" als mythologische, sagenhafte Gestalten besprechen. Es fällt jedoch schwer, die zugehörige Bildtradition von der der sogenannten "Hofzwerge" klar abzugrenzen. Ausgehend von der Sitte, kleinwüchsige Menschen an Höfen zu versammeln, um sie zur Schau zu stellen und fürstlichen Wunderkammern einzuverleiben, entstanden in Europa spätestens seit der Renaissance zahlreiche herabwürdigende Darstellungsformen, die meist grotesk überzeichnet sind. Noch bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Zwerge" auftraten. [Stand: 14.01.2022]"Türke"/"Türkin"Die Zuschreibung "Türke"/"Türkin" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Sie begegnet zahlreich in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, diskriminierenden Perspektive. So wird der Begriff häufig bei der Beschreibung von Sammlungsobjekten verwendet, die stereotype Darstellungsweisen von Osmanen, Türken, Mitgliedern arabisch-islamischer Gesellschaften und weiterer vermeintlich verwandter Menschengruppen wiedergeben, wobei z. B. imaginierte oder bunt vermengte äußere Merkmale, wie Haartracht, Kleidung, Kopfbedeckung, gezeigt werden. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Mohr_in"Der Begriff "Mohr_in" ist – ebenso wie "Farbige_r" und "Neger_in" – eine rassistische Fremdbezeichnung mit langer, komplexer Bedeutungstradition, die sich spätestens seit der Kolonialzeit und dem Beginn des europäischen Sklavenhandels im deutschen Sprachgebrauch weitverbreitet findet. Innerhalb eurozentrischer, rassistischer Machtstrukturen der Gesellschaft, wurde und wird der Begriff verwendet, um Menschen bestimmter Herkunft und (zugeschriebener) äußerlicher Merkmale im Gegensatz zu einer angenommenen weißen "Norm-Bevölkerung" auszugrenzen und herabzuwürdigen. Diesem und den verwandten Begriffen ist die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppe eingeschrieben. Daher ist der Begriff im heutigen Sprachgebrauch generell abzulehnen. Er wird nur in Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in bzw. nach historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. Trotz der rassistischen, menschenverachtenden Tradition des Begriffs begegnet "Mohr_in" noch häufig in der Alltags- und Wissenschaftssprache sowie im Brauchtum. Im Sinne einer antidiskriminierenden, antirassistischen Forschung und Kulturpflege, ist trotzdem jegliche eigene, unkommentierte Verwendung des Begriffs zu vermeiden. Im modernen Sprachgebrauch kann die rassistische Fremdbezeichnung in manchen Fällen sinnvoll durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" ersetzt werden. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. Die Komplexität des Begriffs "Mohr_in" macht es aber leider oft unmöglich, ihn in geschichtswissenschaftlichen Kontexten völlig zu umgehen. [Stand: 14.01.2022]

Beschreibung Vergleichbare Darstellungen erfreuten sich in der Frühneuzeit großer Beliebtheit und sind in der Kunst des Barock vielfach in den verschiedensten Medien vertreten. Unter anderem in der Druckgrafik begegnen – meist mit erklärenden Texten versehen – männliche und weibliche Figuren, die in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Rollenbildern wohlbekannte menschliche Schwächen und Laster karikieren. Diese Karikaturen arbeiten dabei einerseits mit abwertenden Darstellungsweisen von Menschen mit "Kleinwuchs", andererseits sind zahlreiche antisemitische, antitürkische, allgemein fremdenfeindliche oder rassistische und auch sexistische Inhalte zu finden. Sie sind als wichtige Zeugnisse des derb-verletzenden und ausgrenzenden Humors ihrer Zeit zu betrachten, der wenige Gruppen der Gesellschaft zu schonen scheint.

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Das gebundene Stichwerk mit "Zwergenkarikaturen" hat ein Titelblatt mit der Aufschrift "Neu-aufgerichte Zwergen-Reut-Schul, eröffnet von N. E. / Nürnberg, Zu finden bei Johann Jacob Wolrab." Dem Titelblatt folgen zwölf große Kupferstiche mit karikaturhaften Reitszenen, in denen sehr humorvoll der Luxus der Reiterei angeprangert wird (aber noch ohne begleitende Bildtexte). Nr. 1) Das Besteigen des Pferdes, Nr. 2) Der Anritt des Pferdes, Nr. 3) Der Sturz vom scheuenden Pferd, Nr. 4) Das Pferd an der Longe, Nr. 5) Das Pferd vor dem Hinderniss, Nr. 6) Das durchgehende Pferd, Nr. 7) Das Pferd im Sprung, Nr 8) Das Pferd beim Ringstechen, Nr. 9) Das Pferd beim sogenannten "Türkenschießen", Nr. 10) Das Pferd beim sogenannten "Mohrenstechen", Nr. 11) Das Pferd beim sogenannten "Türkenstechen", Nr. 12) Das Pferd beim Turnier.
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Vergleichbare Darstellungen erfreuten sich in der Frühneuzeit großer Beliebtheit und sind in der Kunst des Barock vielfach in den verschiedensten Medien vertreten. Unter anderem in der Druckgrafik begegnen – meist mit erklärenden Texten versehen – männliche und weibliche Figuren, die in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Rollenbildern wohlbekannte menschliche Schwächen und Laster karikieren. Diese Karikaturen arbeiten dabei einerseits mit abwertenden Darstellungsweisen von Menschen mit "Kleinwuchs", andererseits sind zahlreiche antisemitische, antitürkische, allgemein fremdenfeindliche oder rassistische und auch sexistische Inhalte zu finden. Sie sind als wichtige Zeugnisse des derb-verletzenden und ausgrenzenden Humors ihrer Zeit zu betrachten, der wenige Gruppen der Gesellschaft zu schonen scheint.
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Nr. 1) Das Besteigen des Pferdes, Nr. 2) Der Anritt des Pferdes, Nr. 3) Der Sturz vom scheuenden Pferd, Nr. 4) Das Pferd an der Longe, Nr. 5) Das Pferd vor dem Hinderniss, Nr. 6) Das durchgehende Pferd, Nr. 7) Das Pferd im Sprung, Nr 8) Das Pferd beim Ringstechen, Nr. 9) Das Pferd beim sogenannten "<a href="#" class="vocabulary" data-id="29929">Türkenschießen</a>", Nr. 10) Das Pferd beim sogenannten "<a href="#" class="vocabulary" data-id="29911">Mohrenstechen</a>", Nr. 11) Das Pferd beim sogenannten "<a href="#" class="vocabulary" data-id="29929">Türkenstechen</a>", Nr. 12) Das Pferd beim Turnier. <span class="vocabulary" data-id="29940"><span class="title">"Zwerg_in"</span><span class="description">Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. 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Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]<br class="linefeed" /></span></span><span class="vocabulary" data-id="29911"><span class="title">"Mohr_in"</span><span class="description">Der Begriff "Mohr_in" ist – ebenso wie "Farbige_r" und "Neger_in" – eine rassistische Fremdbezeichnung mit langer, komplexer Bedeutungstradition, die sich spätestens seit der Kolonialzeit und dem Beginn des europäischen Sklavenhandels im deutschen Sprachgebrauch weitverbreitet findet. 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Im Sinne einer antidiskriminierenden, antirassistischen Forschung und Kulturpflege, ist trotzdem jegliche eigene, unkommentierte Verwendung des Begriffs zu vermeiden. Im modernen Sprachgebrauch kann die rassistische Fremdbezeichnung in manchen Fällen sinnvoll durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" ersetzt werden. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. Die Komplexität des Begriffs "Mohr_in" macht es aber leider oft unmöglich, ihn in geschichtswissenschaftlichen Kontexten völlig zu umgehen. [Stand: 14.01.2022]<br class="linefeed" /></span></span>
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Hinweis

Das Salzburg Museum distanziert sich ausdrücklich von allen diskriminierenden, ausgrenzenden sowie menschenverachtenden Inhalten und nationalsozialistischer Propaganda in Sammlung Online.
Ausschließlich zum Zweck der Forschung und Bildung bleiben problematische Inhalte sichtbar. Problematische Begriffe werden in Einzelfällen beibehalten, insofern sie Originalbezeichnungen bzw. (bisher) nicht ersetzbare Begriffe in der Kunst- und Kulturgeschichte sind. Zur Kennzeichnung werden sie in Anführungszeichen gesetzt und durch ein Glossar erklärt.

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