Georg Pezolt (1810 – 1878)
Datierung
1861
Verortung
Salzburg Stadt
Material / Technik
Öl auf Leinwand
Bildmaß [H. x B.]
32 x 42,5 cm
Rahmenmaß [H. x B. x T.]
46,5 x 56,3 x 6,3 cm
Systematik
Architektur Salzburg Stadt
Sammlung
Gemälde (ab 1801)
Inventar-Nr.
86-27
Creditline
Salzburg Museum
Beschreibung
Bekanntlich haben Elendsquartiere für die Augen von Künstlern
manchmal etwas unwiderstehlich Malerisches. Auch
Salzburg verfügte im 19. Jahrhundert über solche versteckte
Winkel, die verblüffend an altertümlich-beengte südliche
Wohnverhältnisse erinnerten. In einem Hofraum in der Bürgerspitalsmühle
(seit 1904 städtisches Kühlhaus, jetzt Werkstätten
des Salzburg Museum) gab es – und gibt es nach
wie vor – ein in einen Felsen eingebautes Haus, das vermutlich
einmal als Armeleutewohnung diente. Das „Dach“-
Geschoß weist sogar einen Klingelzug auf. Die steile Treppe
rechts führt zu weiteren, heute verlassenen Felsenbehausungen,
die man hinter dem Schleiferbogen in der Mönchsbergwand
noch immer ausnehmen kann.
Das eng an den Felsen Geschmiegte, man könnte auch
sagen Eingezwickte, gehört zu jenen Charakteristika des
Stadtbilds, das die romantische Stimmung beflügelte und
Reminiszenzen an den Süden weckte. Der Maler Georg Pezolt,
der zeitlebens von seiner deutsch-römischen Vergangenheit
zehrte, unterließ es nie, auch seinen Salzburg-Bildern
etwas vom italienischen Flair mitzugeben. Die Düsternis
des Orts, in den kein Lichtstrahl dringt, wird durch den
aus einer Luke dringenden Qualm unterstrichen. Im Übrigen
bemühte er sich redlich, dem Schauplatz durch Holzstöße
und Bottiche ein vernachlässigtes Aussehen zu verleihen.
Die eine Holztreppe hinaufsteigende Frau trägt
mehrere Laibe Brot – ein Hinweis darauf, dass sich damals
in unmittelbarer Nachbarschaft die zum Bürgerspital (bis
1898 Versorgungshaus) gehörende Pfisterei befand.
N.Sch.
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Felsenwohnung im Hof der Bürgerspitalsmühle
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Bekanntlich haben Elendsquartiere für die Augen von Künstlern<br class="linefeed" />manchmal etwas unwiderstehlich Malerisches. Auch<br class="linefeed" />Salzburg verfügte im 19. Jahrhundert über solche versteckte<br class="linefeed" />Winkel, die verblüffend an altertümlich-beengte südliche<br class="linefeed" />Wohnverhältnisse erinnerten. In einem Hofraum in der Bürgerspitalsmühle<br class="linefeed" />(seit 1904 städtisches Kühlhaus, jetzt Werkstätten<br class="linefeed" />des Salzburg Museum) gab es – und gibt es nach<br class="linefeed" />wie vor – ein in einen Felsen eingebautes Haus, das vermutlich<br class="linefeed" />einmal als Armeleutewohnung diente. Das „Dach“-<br class="linefeed" />Geschoß weist sogar einen Klingelzug auf. Die steile Treppe<br class="linefeed" />rechts führt zu weiteren, heute verlassenen Felsenbehausungen,<br class="linefeed" />die man hinter dem Schleiferbogen in der Mönchsbergwand<br class="linefeed" />noch immer ausnehmen kann.<br class="linefeed" />Das eng an den Felsen Geschmiegte, man könnte auch<br class="linefeed" />sagen Eingezwickte, gehört zu jenen Charakteristika des<br class="linefeed" />Stadtbilds, das die romantische Stimmung beflügelte und<br class="linefeed" />Reminiszenzen an den Süden weckte. Der Maler Georg Pezolt,<br class="linefeed" />der zeitlebens von seiner deutsch-römischen Vergangenheit<br class="linefeed" />zehrte, unterließ es nie, auch seinen Salzburg-Bildern<br class="linefeed" />etwas vom italienischen Flair mitzugeben. Die Düsternis<br class="linefeed" />des Orts, in den kein Lichtstrahl dringt, wird durch den<br class="linefeed" />aus einer Luke dringenden Qualm unterstrichen. Im Übrigen<br class="linefeed" />bemühte er sich redlich, dem Schauplatz durch Holzstöße<br class="linefeed" />und Bottiche ein vernachlässigtes Aussehen zu verleihen.<br class="linefeed" />Die eine Holztreppe hinaufsteigende Frau trägt<br class="linefeed" />mehrere Laibe Brot – ein Hinweis darauf, dass sich damals<br class="linefeed" />in unmittelbarer Nachbarschaft die zum Bürgerspital (bis<br class="linefeed" />1898 Versorgungshaus) gehörende Pfisterei befand.<br class="linefeed" />N.Sch.
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