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"Zwergenfigur" "Zwerg_in"Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Ausgenommen sind Objektbeschreibungen, die "Zwerge" als mythologische, sagenhafte Gestalten besprechen. Es fällt jedoch schwer, die zugehörige Bildtradition von der der sogenannten "Hofzwerge" klar abzugrenzen. Ausgehend von der Sitte, kleinwüchsige Menschen an Höfen zu versammeln, um sie zur Schau zu stellen und fürstlichen Wunderkammern einzuverleiben, entstanden in Europa spätestens seit der Renaissance zahlreiche herabwürdigende Darstellungsformen, die meist grotesk überzeichnet sind. Noch bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Zwerge" auftraten. [Stand: 14.01.2022]

Porzellanmanufaktur Ginori (*1737)

Datierung 2. Hälfte 19. Jh.

Herstellungsort Italien / Docchia (Toskana)

Material / Technik Porzellan

Objektmaß [H. x B. x T.] 9,8 x 5,4 x 5,5 cm

Systematik Porzellan (Angewandte Kunst)

Sammlung Alltagskultur und Angewandte Kunst

Inventar-Nr. 2021-2019

Creditline Salzburg Museum, Sammlung Günther G. Bauer (Dauerleihgabe Salzburger Museumsverein)

Kurzbeschreibung Männliche Porzellanfigur auf rundem, mit Rocaillen verziertem Sockel stehend, an ein hinter ihr stehendes Bänkchen gelehnt. Die Figur trägt eine Hose, einen Wams mit weitem Kragen, einen gewellten Rüschenkragen und eine spitze Haube. In den Händen hält die Figur eine Tasse oder einen Becher vor dem Bauch. Am Sockelboden eine blaue Stempelmarke unter Glasur: "N" bekrönt, darunter "Ginori".

Beschreibung Vergleichbare Darstellungen erfreuten sich in der Frühneuzeit großer Beliebtheit und sind in der Kunst des Barock vielfach in den verschiedensten Medien vertreten. Unter anderem in der Druckgrafik begegnen – meist mit erklärenden Texten versehen – männliche und weibliche Figuren, die in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Rollenbildern wohlbekannte menschliche Schwächen und Laster karikieren. Diese Karikaturen arbeiten dabei einerseits mit abwertenden Darstellungsweisen von Menschen mit "Kleinwuchs", andererseits sind zahlreiche antisemitische, antitürkische, allgemein fremdenfeindliche oder rassistische und auch sexistische Inhalte zu finden. Sie sind als wichtige Zeugnisse des derb-verletzenden und ausgrenzenden Humors ihrer Zeit zu betrachten, der wenige Gruppen der Gesellschaft zu schonen scheint.

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Männliche Porzellanfigur auf rundem, mit Rocaillen verziertem Sockel stehend, an ein hinter ihr stehendes Bänkchen gelehnt. Die Figur trägt eine Hose, einen Wams mit weitem Kragen, einen gewellten Rüschenkragen und eine spitze Haube. In den Händen hält die Figur eine Tasse oder einen Becher vor dem Bauch. Am Sockelboden eine blaue Stempelmarke unter Glasur: "N" bekrönt, darunter "Ginori".
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Vergleichbare Darstellungen erfreuten sich in der Frühneuzeit großer Beliebtheit und sind in der Kunst des Barock vielfach in den verschiedensten Medien vertreten. Unter anderem in der Druckgrafik begegnen – meist mit erklärenden Texten versehen – männliche und weibliche Figuren, die in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Rollenbildern wohlbekannte menschliche Schwächen und Laster karikieren. Diese Karikaturen arbeiten dabei einerseits mit abwertenden Darstellungsweisen von Menschen mit "Kleinwuchs", andererseits sind zahlreiche antisemitische, antitürkische, allgemein fremdenfeindliche oder rassistische und auch sexistische Inhalte zu finden. Sie sind als wichtige Zeugnisse des derb-verletzenden und ausgrenzenden Humors ihrer Zeit zu betrachten, der wenige Gruppen der Gesellschaft zu schonen scheint.
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Salzburg Museum, Sammlung Günther G. Bauer (Dauerleihgabe Salzburger Museumsverein)
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Ausschließlich zum Zweck der Forschung und Bildung bleiben problematische Inhalte sichtbar. Problematische Begriffe werden in Einzelfällen beibehalten, insofern sie Originalbezeichnungen bzw. (bisher) nicht ersetzbare Begriffe in der Kunst- und Kulturgeschichte sind. Zur Kennzeichnung werden sie in Anführungszeichen gesetzt und durch ein Glossar erklärt.

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