Thomas Ender (1793 – 1875)
Datierung
Um 1825
Verortung
Salzburg Stadt
Material / Technik
Aquarell auf Papier
Blattmaß [H. x B.]
37 x 54 cm
Systematik
Architektur in Landschaft; Figur Gruppe
Sammlung
Grafik
Inventar-Nr.
1227-96
Creditline
Salzburg Museum (Ankauf Salzburger Museumsverein)
Kurzbeschreibung
Im Vordergrund der Weiher beim Ofenlochwirtshaus.
Beschreibung
Thomas Ender
Blick von der Riedenburg zum Hochstaufen, um 1825
Aquarell auf Papier, 37 x 54 cm
Salzburg Museum, Inv.-Nr. 1227/96
(Dauerleihgabe Salzburger Museumsverein)
Trotz der 1764 erfolgten Anbindung an die Stadt durch das
Neutor dauerte es noch mehr als hundert Jahre, bis sich die
Riedenburg zu einem urbanen Stadtteil entwickelte – die
Neutorstraße wurde erst in den 1890er Jahren als Hauptverkehrszug
angelegt. Vorher schlängelten sich hier – zur
Freude der lustwandelnden „Romantiker“ – Alleen und Feldwege
zwischen einigen wenigen verstreuten Höfen, an
mehreren Seiten von schroffen Felsen flankiert. Rainberg
(links) und Mönchsberg bilden hier sozusagen eine Bucht,
die vom Standort des Künstlers oberhalb der Reichenhaller
Straße in eine weite, damals noch großteils bewaldete Ebene
übergeht.
Der Blick ist auf die majestätische Silhouette des Hochstaufens
als krönendem Abschluss des Landschaftsprospekts
berechnet, der rechts in den sogenannten Högl ausläuft.
Die beiden Bergzacken zu seiner Linken sind das Ristfeuchthorn
und Rabensteinhorn bei Bad Reichenhall, neben
denen noch das etwas weiter entfernte Sonntagshorn zu
erkennen ist. Der Verdacht, der Maler könnte zumindest im
Hintergrund so manche idealisierende Landschaftskorrektur
getätigt haben, verflüchtigt sich bei genauerer Überprüfung.
Dementsprechend ist auch der Baubestand der
Gegend auf diesem Blatt exakt dokumentiert. Wir erkennen
den unverändert erhalten gebliebenen, an den Rainberg
angelehnten Ofenlochkeller sowie die heute stärkster
Verkehrsbelastung ausgesetzten Häuser an der Kreuzung
Neutorstraße/Leopoldskronstraße. Der dahinter sichtbare
große Stadel ist der Vorläufer der Riedenburgkaserne. Das
bäuerliche Anwesen rechts vorne ist das heute von den
Nachbargebäuden umwucherte Ofenloch-Wirtshaus. 1831
wurde es nach einem Brand stark verändert – ein guter Anhaltspunkt
für die Datierung unseres Blattes. Ganz verschwunden
ist der zu seinem Grundbesitz gehörende Weiher.
Nach hinten schließen sich der seinerzeit berühmte Garten
des Grafen Wolfegg (heute Herz-Jesu-Asyl), das Landhaus
des Kaufmanns Späth nebst Ziegelei und der langgestreckte
Komplex von St. Rochus an. Schweift der Blick noch weiter
hinaus, kommt man in die Gegend des Flughafens, des Walserbergs
und – noch weiter links – der Kendler- und Eichetsiedlung.
Kühle Beleuchtung und noble farbliche Zurückhaltung
sprechen für die schon angesprochene Datierung vor 1830.
Von der Qualität her kommt kaum ein Geringerer als Thomas
Ender in Frage, der 1824/25 erstmals in Salzburg weilte.
Seine Handschrift verrät sich u.a. in den mit virtuoser Beiläufigkeit
hingesetzten Figürchen.
N.Sch.
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