Der Münzschatz von Werfen
Auf dem Bild sieht man
einen umgefallenen Topf aus Keramik.
Vor dem Topf liegen viele Münzen.
Die Münzen sind aus Gold und Silber.
Ganz genau sind es 771 Gold-Münzen und 249 Silber-Münzen.
Die Münzen sind nicht ganz rund.
Und die Münzen sind sehr dünn.
Die Münzen haben unterschiedliche Prägungen.
Eine Prägung ist das Motiv,
das man auf einer Münze sieht.
Das Motiv wird mit einem Stempel auf die Münze gepresst.
Oft ist es ein Kopf, ein Tier, eine Zahl oder Wörter.
Die Münzen auf dem Bild wurden vor ungefähr 500 Jahren geprägt.
Auf dem Bild sieht man auch einen kleinen Behälter.
In dem Behälter sind Goldspäne und Silberspäne.
Der Münzschatz von Werfen wurde vor ungefähr 50 Jahren gefunden.
Der Schatz wurde auf einer Baustelle in Werfen entdeckt.
Nachdem man den Münzschatz ausgegraben hatte,
wurde er von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen untersucht.
Die Münzen wiegen mehr als 2 Kilo.
Es sind vor allem Münzen aus Frankreich.
Aber auch aus Deutschland und Italien.
Früher bestanden die Münzen
aus fast reinem Silber oder reinem Gold.
Der Material-Wert der Münzen war also sehr hoch.
Bei vielen Münzen aus diesem Schatz
fehlt am Rand ein kleiner Teil.
Es war und es ist heute natürlich verboten,
bei Münzen etwas wegzuschneiden.
Deshalb glaubt man,
dass dieser Münzschatz von Münz-Fälschern vergraben wurde.
Münz-Fälscher sind Betrüger.
Diese Betrüger haben am Rand der Münze
kleine Teile vom Gold oder Silber mit einer Schere abgeschnitten.
Diese Goldteile und Silberteile wurden
von Fälschern wieder eingeschmolzen.
Das Edelmetall wurde dann verkauft.
Die Späne in dem Behälter
und die fehlenden Teile von den Münzen zeigen deshalb,
dass dieser Schatz von Betrügern oder Betrügerinnen vergraben wurde.
Vor 500 Jahren wurde so ein Verbrechen hart bestraft.
Warum die Münzen von den Fälschern nicht mehr ausgegraben wurden,
weiß man heute nicht mehr.
Man wollte später herausfinden,
wer die Münz-Fälscher waren.
Das Grundstück, auf dem man den Topf mit den Münzen fand,
gehörte zum Garten eines Hauses.
Man konnte die Besitzerin von damals herausfinden.
Vielleicht waren die Betrüger oder Betrügerinnen aus ihrer Familie.
Vor 500 Jahren gab es solche Münz-Fälscher in ganz Europa.
Deshalb begann man vor etwa 400 Jahren,
auch den Rand der Münzen zu prägen.
Durch die Prägung am Rand fiel es sofort auf,
wenn Teile vom Rand abgeschnitten waren.
Somit war eine Münz-Fälschung nur mehr schwer möglich.
Eine bekannte Münze mit einer Rand-Prägung ist der Cromwell-Taler.
Auf dem Rand vom Cromwell-Taler wurde ein Satz eingeprägt:
"Verderben dem,
der mich beschneidet."