Glossar
Problematische Objekte Online
Wir bemühen uns, das Glossar ständig zu erweitern und zu aktualisieren. Bei Fragen und Anregungen, wenden Sie sich gerne an die Projektleitung:
Alexandra Hylla M.A. (dzt. Karenz)
Mag. Markus Schwellensattl
"Abendland"
Der Begriff "Abendland" ist wage und vermengt geografische, politische und kulturelle Zuschreibungen, die sich nicht sauber definieren lassen. Der Begriff ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Er begegnet in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, bisweilen diskriminierenden Perspektive, die dem eigenen "Abendland", "Okzident" oder "dem Westen" den fremden "Orient", das "Morgenland" oder "den Osten" gegenüberstellen. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Abstammungsnachweis"/"Ariernachweis"
Mit dem "Ariernachweis" (auch "Kleiner Abstammungsnachweis") wurde im Nationalsozialismus ein amtliches Dokument geschaffen, das die "Abstammung" der nachweisführenden Person ausweisen sollte. Im Zentrum des diesbezüglichen Interesses stand die Frage, ob die jeweilige Person zum Beispiel "jüdisch" oder "arisch" sei. Mit tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder einer persönlichen Lebenswirklichkeit hatten diese "Nachweise" einer imaginierten "Herrenrasse" nichts zu tun. Dementsprechend wird sowohl der Begriff "Ariernachweis" als auch die häufig verwendete Alternative "Abstammungsnachweis" unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Afrikaner_in"
Die Zuschreibung "Afrikaner_in" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Sie begegnet zahlreich in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, kolonialen und diskriminierenden Perspektive. Sie wird z. B. pauschal zur Bezeichnung Schwarzer Menschen verwendet, unabhängig von deren individuellen Herkunft und Lebenswirklichkeit, oder begegnet als Bezeichnung für Sammlungsobjekte, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer rassistischen Bildtradition wiedergeben. Diese Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Alte_r Kämpfer_in"
Mit dem Begriff "Alter Kämpfer" (in wenigen Fällen auch "Alte Kämpferin") wurden jene Personen bedacht, die sich (im Falle Deutschlands) bereits vor Jänner 1933 für die NSDAP, SA oder SS engagiert hatten. Im Falle Österreichs wurde der entsprechende Zeitraum bis zum März 1938 erweitert. Da es sich dabei um eine NS-Ehrenbekundung handelt, wird dieser Begriff nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Anschluss"
Im Kontext der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich 1938 wird der Begriff "Anschluss" unter Anführungszeichen gesetzt. Damit soll die Distanzierung zu einem von der NS-Propaganda geprägten Begriff zum Ausdruck gebracht werden. [Stand: 14.01.2022]
"Arbeitsscheue_r"
Ähnlich wie der Begriff "Asoziale_r" wurde der Begriff "Arbeitsscheue_r" von der NS-Propaganda verwendet, um Individuen bzw. soziale Gruppen als nicht in das imaginierte Kollektiv der "Volksgemeinschaft" eingliederbar zu disqualifizieren. Vor allem Menschen aus sozialen Randgruppen wurden mit diesen Begriffen diskriminiert und in vielen Fällen auch in das NS-Vernichtungssystem verschleppt. Mit der sogenannten "Aktion Arbeitsscheu Reich" wurden beispielsweise im Frühjahr 1938 in zwei Verhaftungswellen mehr als 10.000 Männer und einige hundert Frauen in Konzentrationslager deportiert. Da es sich beim Begriff "Arbeitsscheue_r" um einen NS-Propaganda-Begriff handelt, der gezielt eine Opfergruppe diffamierte und diskreditierte, wird der Begriff nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Arier_in", "arisch"
Der Begriff "Arier_in" stellt in seiner ursprünglichen Form eine Selbstbezeichnung von Sprecher_innen indoiranischer Sprachen dar. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Begriff allerdings im Sinne einer "rassenideologischen" Verwendung zur Bezeichnung einer imaginierten "Herrenrasse" missbraucht. Aufgrund dieser signifikanten rassistischen Umdeutung – vor allem durch das NS-Regime – wird der Begriff (sowie verwandte Begriffe, wie bspw. "arisch" oder "Ariernachweis") in diesem Kontext daher nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Arisierung"
Das Wort "Arisierung" ist ein Begriff aus dem NS-Vokabular, der u. a. die Enteignung und Beraubung von jüdischem Besitz verharmlost. Der Begriff suggeriert, dass es sich dabei um einen "normalen" und "rechtmäßigen" Vorgang gehandelt habe und wird daher nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Asoziale_r"
Ähnlich wie der Begriff "Arbeitsscheue_r" wurde der Begriff "Asoziale_r" von der NS-Propaganda verwendet, um Individuen bzw. soziale Gruppen als nicht in das imaginierte Kollektiv der "Volksgemeinschaft" eingliederbar zu disqualifizieren. Vor allem Menschen aus sozialen Randgruppen wurden mit diesen Begriffen diskriminiert und in vielen Fällen auch in das NS-Vernichtungssystem verschleppt. Mit der sogenannten "Aktion Arbeitsscheu Reich" wurden beispielsweise im Frühjahr 1938 in zwei Verhaftungswellen mehr als 10.000 Männer und einige hundert Frauen in Konzentrationslager deportiert. In den Konzentrationslagern wurden Personen, die als "Asoziale_r" verfolgt wurden, mit einem schwarzen Winkel gekennzeichnet. Da es sich beim Begriff "Asoziale_r" um einen NS-Propaganda-Begriff handelt, der gezielt eine Opfergruppe diffamierte und diskreditierte, wird der Begriff nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"ausmerzen"
Der Begriff "ausmerzen" kommt ursprünglich aus der Landwirtschaft und bezieht sich in seiner eigentlichen Bedeutung darauf, dass im März schwache bzw. für die weitere Züchtung "unbrauchbare" Schafe ausgesondert wurden. Um die Jahrhundertwende vom 19. in das 20. Jahrhundert wurde der Begriff auch erstmals im Kontext der "Rassenhygiene" auf einen Ausleseprozess bei Menschen angewandt. Auf derartigen Ideen aufbauend, wurde der Begriff im Nationalsozialismus mit dem NS-"Euthanasie"-Programm, Sterilisationen und Eheverboten in die Tat umgesetzt und wird dementsprechend (außerhalb seiner ursprünglichen Bedeutung) hier in Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Behinderte_r"
Die Zuschreibung "Behinderte_r" oder "behindert" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlichen und abwertenden Kontext verwendet wird. Daher wird der Begriff nur in Ausnahmefällen (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen wiedergegeben. Als korrekte Alternative gilt die Ansprache von "Menschen mit Behinderung" oder "Menschen mit Beeinträchtigungen", wenn dies die Objektbeschreibung erfordert. [Stand: 14.01.2022]
"Blitzkrieg"
Auch wenn der Begriff "Blitzkrieg" nicht exklusiv in Bezug auf die schnellen Militäroperationen der Deutschen Wehrmacht verwendet wurde und wird, handelt es sich dabei doch um einen Begriff, der von der NS-Propaganda massiv ausgeschlachtet wurde. Eine Verwendung von Anführungszeichen ist daher in diesem Fall zu empfehlen. [Stand: 14.01.2022]
"Blut und Boden"
Die für den Nationalsozialismus so typische "Blut-und-Boden"-Ideologie postuliert eine behauptete Einheit eines "rassisch" definierten "Volkskörpers" mit seinem Siedlungsgebiet. Naturnahe bäuerliche Gemeinschaften sollten dementsprechend die Grundlage einer bäuerlich-"arischen" Gesellschaft im Deutschen Reich bilden. Damit einher ging auch der Vernichtungskrieg im Osten, dessen Ziel es war, mehr "Lebensraum" für die "arische" "Herrenrasse" zu gewinnen. Die Begriffskombination "Blut und Boden" wird dementsprechend stets unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Chinese"/"Chinesin"
Die Zuschreibung "Chinese"/"Chinesin" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Sie begegnet zahlreich in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, kolonialen und diskriminierenden Perspektive. Sie wird z. B. pauschal zur Bezeichnung aller Menschen mit nordostasiatischer Herkunftsgeschichte und vermeintlich "typischen" äußerlichen Merkmalen verwendet, unabhängig von deren individuellen Herkunft und Lebenswirklichkeit, oder begegnet als Bezeichnung für Sammlungsobjekte, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer rassistischen Bildtradition wiedergeben. Diese Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Die Bewegung"
Die Wortkombination "Die Bewegung" verweist auf das NS-Selbstverständnis als allumfassende Einheitsorganisation und wird daher im NS-Kontext wie bspw. "Hauptstadt der Bewegung" (gemeint ist München als frühes Zentrum der Nationalsozialist_innen) unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Dritte Welt"
Der Begriff "Dritte Welt" etablierte sich vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts der Nachkriegszeit als Bezeichnung für die dabei als neutral geltenden Staaten. Später wurde der Begriff zunehmend zur Bezeichnung afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Staaten verwendet, die aus europäischer Perspektive als wirtschaftlich "rückständig" galten. Auch da die tatsächlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in den mit "Dritter Welt" bezeichneten Staaten sehr unterschiedlich sind, wird der Begriff heute allgemein als abwertend, generalisierend und eurozentrisch abgelehnt. Daher wird er nur in Ausnahmefällen (wie in historischen Texten, originalen Werktiteln) und mit Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Drittes Reich"
Die NS-Propaganda verwendete neben den offiziellen Staatsbezeichnungen "Deutsches Reich", "Großdeutschland" und "Großdeutsches Reich" auch mehrere Beschreibungen des NS-Staates mit symbolischer Wirkung: Dazu zählten u. a. "Germanisches Reich deutscher Nation", "Tausendjähriges Reich" und "Drittes Reich". Die NS-Ideologie grenzte sich mit dem Begriff "Drittes Reich" vom Deutschen Kaiserreich und von der Weimarer Republik ab. Die allgemeine Verwendung des Begriffs "Drittes Reich" für die NS-Zeit in Deutschland und Österreich wird seit den 1980er Jahren durchaus kritisch kommentiert. So wird kritisiert, dass die Bezeichnung "Drittes Reich" zu neutral erscheinen und den nationalsozialistischen Terror weitgehend aussparen würde. Daher werden bei allen der angesprochenen Begriffe Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Dunkelhäutige_r", "dunkelhäutig"
Der Begriff "Dunkelhäutige_r" ist eine rassistische Fremdbezeichnung, der einer kolonialzeitlichen Tradition entstammt. Innerhalb eurozentrischer, rassistischer Machtstrukturen der Gesellschaft, wurde und wird der Begriff verwendet, um Menschen bestimmter Herkunft und zugeschriebener äußerlicher Merkmale im Gegensatz zu einer angenommenen weißen "Norm-Bevölkerung" auszugrenzen und herabzuwürdigen. Diesem und verwandten Begriffen (wie "Neger_in", "Mohr_in") ist die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppe eingeschrieben. Daher ist der Begriff generell abzulehnen. Er wird nur in Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. Im heutigen Sprachgebrauch werden die rassistischen Fremdbezeichnungen durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" abgelöst. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. [Stand: 14.01.2022]
"Eingeborene_r"
"Eingeborene_r" ist ein rassistisch-diskriminierender Begriff der Kolonialzeit, der die klare Abgrenzung der kolonisierten Menschengruppen von den weißen, europäischen Kolonialherren bezweckte und dabei eine kulturelle, aber vor allem auch biologische Minderwertigkeit der unterdrückten Bevölkerung postulierte. In sogenannten "Eingeborenenverordnungen" wurden die eingeschränkten Rechte der Betroffenen formuliert. Daher wird der Begriff nur in Ausnahmefällen (wie in historischen Texten, originalen Werktiteln) und mit Anführungszeichen verwendet. Vergleichbare, ebenso problematische koloniale Begriffe sind "Ureinwohner" oder "Naturvolk". Als Alternative begegnet heute zumeist der Begriff der "Indigenen Bevölkerung", der aufgrund seiner Nähe zu den vorgenannten Begriffen jedoch nicht ohne Kritik verwendet wird. Im Rahmen völkerrechtlicher Bestrebungen dient er aber auch zur Selbstbezeichnung der noch heute häufig diskriminierten und marginalisierten Gruppen und enthält keinen generalisierenden Hinweis auf deren Lebensweise. Bezogen auf einzelne Gruppen sind Benennungen entsprechend konkreter Geburts- oder Wohnorte vorzuziehen. [Stand: 14.01.2022]
"Endlösung"
Der Begriff "Endlösung" steht für das nationalsozialistische Ziel, systematisch alle europäischen Jüdinnen und Juden zu ermorden. Das Wort wirkt sachlich, technisch und bürokratisch. Tatsächlich ist es aber die letzte Stufe eines beispiellosen Menschheitsverbrechens. Ihm waren ein staatlich propagierter Antisemitismus, eine rassistische Gesetzgebung und eine radikale Verfolgungspolitik vorausgegangen; ebenso Massentötungen in den von deutschen Truppen eroberten Gebieten in Osteuropa und der Sowjetunion. Dem nationalsozialistischen Völkermord fielen mehr als 6 Millionen Jüdinnen und Juden zum Opfer. Im Gegensatz zur Sprache der Täter_innen wurde die Judenvernichtung aus Opferperspektive schon während der NS-Zeit als "Shoah" (aus dem Hebräischen: הַשּׁוֹאָה /ha'Schoah = "die Katastrophe" oder "das große Unglück/Unheil") bezeichnet. In den 1950er-Jahren etablierte sich für den Massenmord zudem der Begriff "Holocaust" (aus dem Altgriechischen: ὁλόκαυστος / holókaustos - "vollständig verbrannt"). Weitere Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik waren u. a. 3,3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene und rund 500.000 Rom_nja und Sinti_ze. Der Begriff "Endlösung" wird immer unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Entartung", "entartet"
Zumeist verwendet im Kontext von "entarteter Kunst". Der ursprünglich im medizinischen Kontext verwendete Begriff einer "Entartung" wurde ab dem späten 19. Jahrhundert auch im Bereich der Kunst angewandt. Die nationalsozialistische Propaganda machte sich diesen Begriff – wie so viele Begriffe aus Medizin und Biologie – zu eigen, um ihre rassistische Weltanschauung zu untermauern. Ziel war es im konkreten Fall, moderne Kunst zu diffamieren. Dies betraf all jene kulturellen Strömungen, deren Ästhetik als "undeutsch" galt und nicht in das rassistische NS-Menschenbild passte (z. B.: Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Dadaismus). Der Begriff "entartet" wird im Kontext des Nationalsozialismus daher unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Erb-…", "erb-…"
Verwandte Begriffe: "erbgesund", "Erbgesundheit", "Erbgesundheitsgericht", "Erbgesundheitszeugnis", "erbkrank", "Erbkranker", "Erbkrankheit", "erblich Minderwertige", "Erbpflege", "erbtüchtig", "Erbtüchtigkeit", "Erbwert". Die nationalsozialistische "Rassenhygiene", die ihre Wurzeln in der Eugenik hatte, begründete die Vernichtung "lebensunwerter" Menschen in der Zeit der NS-Herrschaft. Um eine vermeintliche "Erbgesundheit" eines "gesunden Volkskörpers" zu erreichen, wurden zehntausende Menschen mit physischen oder psychischen Krankheiten und Behinderungen ermordet. Sämtliche Wortkombinationen mit der Wortwurzel "erb-…" werden daher in diesem Kontext in Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Eskimo"
Der Begriff "Eskimo" bezeichnet verschiedene Bevölkerungsgruppen des Nordpolargebiets. Er gilt heute generell als umstritten, da es sich um eine Fremdbezeichnung handelt, die von vielen der damit benannten Menschen als abwertend empfunden wird. Zudem werden unter dem Begriff zahlreiche unterschiedliche Gesellschaften zusammengefasst, die sprachlich und kulturell keine Einheit bilden. Die Zuschreibung ist besonders dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Sie begegnet zahlreich in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, kolonialen und diskriminierenden Perspektive. Der Begriff "Eskimo" begegnet außerdem als Bezeichnung für Sammlungsobjekte, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer rassistischen Bildtradition wiedergeben. Diese Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe oder Umschreibungen ersetzt bzw. wird der Begriff in Anführungszeichen gesetzt. Dabei gilt zu beachten, dass der Begriff "Inuit" keine geeignete Alternativbezeichnung für "Eskimo" darstellt. Zwar handelt es sich um eine Eigenbezeichnung, jedoch nur für eine eigene Gruppe. [Stand: 14.01.2022]
"Euthanasie"
Der Begriff "Euthanasie" beschreibt in seiner ursprünglichen Bedeutung einen "schönen bzw. leichten Tod", wurde aber von den Nationalsozialist_innen zynischerweise missbraucht, um ihr Krankenmordprogramm zu verschleiern. Daher werden dieser Begriff und seine Abwandlungen unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Exot_in", "exotisch"
Begriffe wie "Exot_in" bzw. "exotisch" beinhalten einen Blick aus eurozentrischer Perspektive auf etwas vermeintlich "Fremdes", das von der eigenen "Norm" abweicht, und entspringen einer kolonialzeitlichen Tradition. Wenn mit der Begriffsverwendung auch häufig ein positiv besetztes Fernweh bzw. eine Sehnsucht ausgedrückt werden soll, ist diese doch belastet durch die eurozentrische und/oder rassistische Denkweise und Weltsicht, der sie entstammt. "Exotisch" ist daher als problematisch einzustufen, gerade wenn damit Menschen, Menschengruppen und Länder bezeichnet werden, deren "Exotisierung" meist die Unterstellung "rassischer" und kultureller Unterschiede bis zur Unterlegenheit und daraus resultierender Unterdrückung und/oder Diskriminierung zur Folge hat oder hatte. In entsprechenden Kontexten werden daher dieser Begriff und seine Abwandlungen in Anführungszeichen verwendet, sofern sie nicht durch treffendere Begriffe ersetzt werden können (z. B. bei der Wiedergabe historischer Texte, originalen Werktiteln). [Stand: 14.01.2022]
"Farbige_r"
Der Begriff ist eine rassistische Fremdbezeichnung, der einer kolonialzeitlichen Tradition entstammt. Innerhalb eurozentrischer, rassistischer Machtstrukturen der Gesellschaft, wurde und wird der Begriff verwendet, um Menschen bestimmter Herkunft und (zugeschriebener) äußerlicher Merkmale im Gegensatz zu einer angenommenen weißen "Norm-Bevölkerung" auszugrenzen und herabzuwürdigen. Diesem und verwandten Begriffen ist die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppe eingeschrieben. Daher ist der Begriff generell abzulehnen. Er wird nur in Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. Im heutigen Sprachgebrauch werden die rassistischen Fremdbezeichnungen durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" abgelöst. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. [Stand: 14.01.2022]
"Finanzjude"
Die NS-Ideologie agitierte bereits früh gegen "raffgierige" Juden, die angeblich mit Finanzgeschäften im Geheimen die Welt kontrollieren würden. Gezielt wurde das Feindbild "des Finanzjuden" aufgebaut, der im Gegensatz zu "schaffendem" Industriekapital nur "raffend" Finanzkapital aufbauen würde. Dementsprechend wurden Juden und Jüdinnen für die schwere wirtschaftliche Lage vieler Bürger_innen verantwortlich gemacht. Bis heute halten sich analoge Verschwörungsphantasien von einer geheimen jüdischen Kontrolle des Finanzkapitals bzw. der Welt. Begriffe wie "Finanzjude" werden daher nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Führer"
Verwandte Begriffe: "Führerkult", "Führerstaat", "Führerprinzip". Als Pendant zum italienischen "Duce" Benito Mussolini, wurde Adolf Hitler als "Führer" tituliert, der in seinem Allmachtsanspruch an die Stelle der Staatsgewalt trat. Der Kult um "den Führer" nahm fast religiöse Züge an, was in bekannten Parolen wie "Ein Volk, ein Reich, ein Führer" oder "Führer befiehl, wir folgen!" deutlich wird. Der Begriff wird daher immer unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Gastarbeiter_in"
Der Begriff "Gastarbeiter_in" wird heute zunehmend in Anführungszeichen gesetzt, da er als beschönigender und politisch aufgeladener Begriff empfunden wird, der mit der Lebensrealität der damit bezeichneten Menschen häufig nicht viel gemein hat. Die geplante zeitliche Befristung des Aufenthalts derjenigen Arbeiter und Arbeiterinnen, die in der Nachkriegszeit durch verschiedene Anwerbeabkommen eine berufliche Tätigkeit in Österreich, Deutschland und der Schweiz antraten, entfiel einerseits rasch, zahlreiche Menschen verlegten ihren Lebensmittelpunkt dauerhaft in die Länder ihrer Erwerbstätigkeit und wurden fester Teil der jeweiligen Gesellschaft. Andererseits wirkt das Wort "Gast" in Anbetracht des tatsächlichen Arbeitsalltags und der persönlichen Lebensumstände im sogenannten "Gastland" beschönigend bis zynisch. [Stand: 14.01.2022]
"Germanentum", "germanisch"
Der Begriff "germanisch" wurde nicht nur von der NS-Ideologie verwendet und ist in seinen übrigen Verwendungen zumeist harmlos aber jenseits historischer Realität. Im Kontext der NS-Ideologie, die sich unter anderem auf die Wurzeln eines übersteigerten "Germanentums" bezog, wird der Begriff unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Gleichschaltung", "gleichgeschaltet"
Mit der Errichtung eines totalitären "Führerstaats" durchdrangen die Nationalsozialist_innen alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens mit der NS-Ideologie. Dieser Prozess wurde und wird als "Gleichschaltung" bezeichnet. Um eine Distanzierung von diesem totalitären Allmachtsanspruch zum Ausdruck zu bringen, wird der Begriff unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Häuptling"
Mit dem Begriff "Häuptling" wurden (und werden) politische Machthaber zu kolonisierender oder bereits kolonisierter Gebiete unabhängig von bestehenden Eigenbezeichnungen, jeglicher politischen Realität sowie großen gesellschaftlichen Unterschieden pauschalisierend benannt. Nicht selten wurden durch die Kolonialmacht zudem "Häuptlinge" erstmals eingesetzt, um bestehende politische Gefüge zu zerschlagen und Abhängigkeiten zu erzeugen. Der Begriff ist durch seinen Gebrauch noch heute geprägt von einer kolonialistischen und eurozentrischen Weltsicht, der die Herabstufung nicht-europäischer Gesellschaftsformen selbstverständlich innewohnt. Eine weibliche Form des Begriffs fehlt bezeichnender Weise. Der Begriff "Häuptling" begegnet zahlreich in Objektbeschreibungen aus einer eurozentrischen Perspektive oder als Bezeichnung für Sammlungsobjekte, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer kolonialen Bildtradition wiedergeben. Er wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe oder Umschreibungen ersetzt bzw. wird der Begriff in Anführungszeichen verwendet (z. B. bei originalen Werktiteln).
"Herrenrasse"
Verwandter Begriff: "Herrenvolk". Bereits im späten 19. Jahrhundert wurden Begriffe wie "Herrenvolk" und "Herrenrasse" verwendet, um die koloniale Expansion zu rechtfertigen. Daraus resultierte bald darauf in der "völkischen Bewegung" die Idee einer "germanischen Herrenrasse", auf die sich in weiterer Folge auch die nationalsozialistische Ideologie bezog. Die imaginierte "arische Rasse" wurde in diesem Weltbild zur "höchstwertigen" aller "Rassen" erklärt. Begriffe wie "Herrenrasse" und "Herrenvolk" werden unabhängig ihres Kontexts immer unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Indianer_in"
Der Begriff "Indianer_in" wurde und wird zur Bezeichnung verschiedener Bevölkerungsgruppen Amerikas verwendet, die hier bereits zu vorkolonialen Zeiten siedelten. Der Begriff "Indianer_in" gilt wie die vergleichbaren Begriffe "Ureinwohner_in", "Indigene" etc. heute auch im deutschen Sprachgebrauch als überholt und abzulehnen, da es sich um eine Fremdbezeichnung kolonialistisch-diskriminierender Tradition handelt, die der Abgrenzung der kolonisierten Menschengruppen von den weißen Invasor_innen und Siedler_innen diente und Unterdrückung bis Genozid zur Folge hatte. Je nach Kontext wurde oder wird durch den Begriff eine kulturelle Minderwertigkeit der bezeichneten Gesellschaften postuliert, oder aber eine romantisierende "Ursprünglichkeit", der die Annahme eines kulturellen Gefälles genauso innewohnt. Zudem werden unter dem Begriff zahlreiche unterschiedliche Gesellschaften zusammengefasst, die sprachlich und kulturell keine Einheit bilden. Der Begriff weicht somit von der tatsächlichen Lebensrealität und individuellen Geschichte der bezeichneten Menschen ab, generalisiert und verklärt diese.
Die Zuschreibung "Indianer_in" begegnet zahlreich in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, kolonialen und diskriminierenden Perspektive. Der Begriff ist außerdem als Bezeichnung für Sammlungsobjekte anzutreffen, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer rassistischen Bildtradition wiedergeben und koloniale Gewalttaten verharmlosen oder verherrlichen. Der Begriff "Indianer_in" wird deshalb nur mit Anführungszeichen verwendet (z. B. bei originalen Werktiteln) und möglichst durch treffendere Begriffe oder Umschreibungen ersetzt.
Gruppenübergreifende Eigenbenennungen wie "Native Americans", "First Nations" oder "Pueblos Originarios" sind dem Begriff "Indianer_in" im heutigen Sprachgebrauch vorzuziehen, gelten aber nicht als unumstritten. Im konkreten Fall gilt die spezifische Eigenzeichnung einzelner Gruppen als beste Alternative. [Stand: 24.08.2022]
"Jude"/"Jüdin", "jüdisch"
Der Begriff "Jude"/"Jüdin" dient der (Selbst-)Bezeichnung der Anhänger_innen der jüdischen Religion, wird aber auch als Selbstbezeichnung von nicht-gläubigen Menschen verwendet, die sich hinsichtlich ihrer kulturellen und sozialen Lebensverhältnisse als "jüdisch" definieren. Die Zuschreibung ist erst dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistisch-antisemitischen Kontext verwendet wird, insbesondere wenn eine ethnische Einheit des Judentums bzw. die Existenz einer "jüdischen Rasse" behauptet wird. Die Zuschreibung "Jude"/"Jüdin" wird gerade in nationalsozialistischen Kontexten unabhängig von individueller Herkunft und Lebenswirklichkeit bzw. religiöser Identität der bezeichneten Personen verwendet – gemäß der "Nürnberger Rassegesetze". Sie begegnet gehäuft bei Sammlungsobjekten, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer antijüdischen Bildtradition wiedergeben. Diese Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe oder Umschreibungen ersetzt bzw. wird der Begriff in Anführungszeichen gesetzt (z. B. bei originalen Werktiteln, historischen Texten). Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer rassistischen und/oder antisemitischen Perspektive heraus ihre Werke oder Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Judenstern"
Mit dem sogenannten "Judenstern" kennzeichnete das NS-Regime Menschen, die gemäß der rassistischen NS-Gesetze als "jüdisch" galten. Das verpflichtende Tragen des "Judensterns" stellte das letzte Glied der sozialen Ausgrenzung, Diskriminierung und Demütigung der jüdischen Bevölkerung dar. Dieser NS-Propaganda-Begriff wird nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Kampfzeit"
Verwandte Begriffe: "Alter Kämpfer", "Kampfgemeinschaft". Mit dem Begriff "Kampfzeit" wurde im deutschen Kontext die Zeit des Aufstiegs der NSDAP bis in das Jahr 1933 bezeichnet. Im österreichischen Kontext war damit vor allem der Zeitraum zwischen 1933 und dem "Anschluss" 1938 gemeint. Da es sich bei diesem Begriff, ähnlich wie bei verwandten Begriffen, wie "Alter Kämpfer" und "Kampfgemeinschaft", um NS-Propaganda-Begriffe handelt, werden immer Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Krüppel"
Der Begriff "Krüppel" ist eine historische, abwertende Bezeichnung für Menschen mit Behinderung und wird im heutigen Sprachgebrauch weitestgehend abgelehnt. Daher wird der Begriff nur in Ausnahmefällen (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Kulturbolschewismus"
Verwandter Begriff: "Kulturbolschewist". Der Begriff "Kulturbolschewismus" wurde von der NS-Propaganda in abwertender Weise auf jene Bereiche in Kunst, Architektur und Wissenschaft verwendet, die in den Augen der Nationalsozialist_innen zu progressiv bzw. links waren. Den davon betroffenen Künstler_innen, Architekt_innen und Wissenschaftler_innen wurde damit unterstellt, sie würden mit ihrer Arbeit die Herrschaft des Bolschewismus vorbereiten. Es handelt sich daher bei dem Begriff "Kulturbolschewismus" um einen nationalsozialistischen Kampfbegriff, der nur unter Anführungszeichen verwendet wird. [Stand: 14.01.2022]
"lebensunwertes Leben", "unwertes Leben"
Die nationalsozialistische "Rassenhygiene", die ihre Wurzeln in der Eugenik hatte, begründete die Vernichtung "lebensunwerter" Menschen in der Zeit der NS-Herrschaft. Um eine vermeintliche "Erbgesundheit" eines gesunden "Volkskörpers" zu erreichen, wurden zehntausende Menschen mit physischen oder psychischen Krankheiten und Behinderungen ermordet. Sämtliche Abwandlungen der Formulierung "(lebens-)unwert" werden daher immer unter Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Lesbe", "lesbisch"
Die Zuschreibung "Lesbe" oder "lesbisch" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden und/oder abwertenden Kontext verwendet wird. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer vereinfachend-verallgemeinernden bzw. homophoben bis anti-queeren oder frauenfeindlichen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Liliputaner_in"
Der Begriff "Liliputaner_in" (auch "Lilliputaner_in") ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen gebraucht wird. In dieser Form ist die Verwendung des Begriffes als diskriminierend zu betrachten und im heutigen Sprachgebrauch abzulehnen. Bezogen auf reale Personen wird der Begriff daher nur in absoluten Ausnahmefällen beibehalten (bei der Wiedergabe in historischen Texten oder bei originalen Werktiteln) und in Anführungszeichen gesetzt. Ausgenommen sind Beschreibungen, die "Liliputaner_innen / Lilliputians" als fabelhafte Wesen nach Jonathan Swifts "Gullivers Reisen" ansprechen. Bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Liliputaner" auftraten. Vergleichbare Inszenierungen finden sich weltweit bis in die heutige Zeit. [Stand: 11.08.2022]
"Machtergreifung"
Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 markiert den Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland. Die NS-Propaganda stilisierte ihre neue Herrschaft umgehend als "nationalsozialistische Machtergreifung". Hier empfiehlt sich die Verwendung von Anführungszeichen oder eine Umschreibung als "Beginn der NS-Herrschaft". [Stand: 14.01.2022]
"Mischling"
Im rassistischen Weltbild der Nationalsozialist_innen, das von klar unterscheidbaren "Rassen" ausging, wurden mit dem Begriff "Mischling" (oft abgestuft in Grade) Menschen kategorisiert, deren Vorfahr_innen z. B. teilweise als "jüdisch" galten. Menschen, die in eine dieser Kategorien gepresst wurden, wurden ebenfalls zum Opfer der stufenweisen Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialist_innen. Im Sinne einer kolonialen Tradition ist der Begriff "Mischling" über den Nationalsozialismus hinaus vor allem eine rassistische Fremdbezeichnung zur Ausgrenzung und Herabwürdigung derjenigen Menschen, die sowohl weiße als auch Schwarze Menschen oder People of Color als Eltern, Großeltern bzw. Vorfahren haben. Dem Begriff ist auch hier die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppen eingeschrieben, die damit einer postulierten "Norm-Bevölkerung" als minderwertig untergeordnet wurden und werden. Da derartige biologistische Kategorisierungen von Menschen sowohl wissenschaftlich unhaltbar als auch moralisch allgemein abzulehnen sind, werden Begriffe wie "Mischling" ersetzt. Sie werden nur in absoluten Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Mohr_in"
Der Begriff "Mohr_in" ist – ebenso wie "Farbige_r" und "Neger_in" – eine rassistische Fremdbezeichnung mit langer, komplexer Bedeutungstradition, die sich spätestens seit der Kolonialzeit und dem Beginn des europäischen Sklavenhandels im deutschen Sprachgebrauch weitverbreitet findet. Innerhalb eurozentrischer, rassistischer Machtstrukturen der Gesellschaft, wurde und wird der Begriff verwendet, um Menschen bestimmter Herkunft und (zugeschriebener) äußerlicher Merkmale im Gegensatz zu einer angenommenen weißen "Norm-Bevölkerung" auszugrenzen und herabzuwürdigen. Diesem und den verwandten Begriffen ist die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppe eingeschrieben. Daher ist der Begriff im heutigen Sprachgebrauch generell abzulehnen. Er wird nur in Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in bzw. nach historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. Trotz der rassistischen, menschenverachtenden Tradition des Begriffs begegnet "Mohr_in" noch häufig in der Alltags- und Wissenschaftssprache sowie im Brauchtum. Im Sinne einer antidiskriminierenden, antirassistischen Forschung und Kulturpflege, ist trotzdem jegliche eigene, unkommentierte Verwendung des Begriffs zu vermeiden. Im modernen Sprachgebrauch kann die rassistische Fremdbezeichnung in manchen Fällen sinnvoll durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" ersetzt werden. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. Die Komplexität des Begriffs "Mohr_in" macht es aber leider oft unmöglich, ihn in geschichtswissenschaftlichen Kontexten völlig zu umgehen. [Stand: 14.01.2022]
"Morgenland"
Der Begriff "Morgenland" ist wage und vermengt geografische, politische und kulturelle Zuschreibungen, die sich nicht sauber definieren lassen. Der Begriff ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Er begegnet in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, bisweilen diskriminierenden Perspektive, die dem eigenen "Okzident", "Abendland" oder "dem Westen" den fremden "Orient", das "Morgenland" oder "den Osten" gegenüberstellen. Dabei kann der Begriff je nach Region und Zeit der Verwendung arabische bis ost- oder südostasiatische Gebiete umfassen. Der Begriff wird häufig bei der Beschreibung von Sammlungsobjekten verwendet, die stereotype Darstellungsweisen von Osmanen, Mitgliedern arabisch-islamischer Gesellschaften und weiterer (vermeintlich) verwandter Menschengruppen wiedergeben, wobei z. B. imaginierte oder bunt vermengte äußere Merkmale, wie Haartracht, Kleidung, Kopfbedeckung, gezeigt werden. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Mulatte"/"Mulattin"
Der Begriff "Mulatte"/"Mulattin" ist – ebenso wie "Mischling" – eine rassistische Fremdbezeichnung, die zur Ausgrenzung und Herabwürdigung derjenigen Menschen diente und dient, die sowohl weiße als auch Schwarze Eltern oder Großeltern bzw. Vorfahren haben. Diesem und den verwandten Begriffen ist die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppe eingeschrieben, die damit einer postulierten weißen "Norm-Bevölkerung" als minderwertig untergeordnet wurde und wird. Von seinem Entstehungs- und Gebrauchskontext, kolonialer Gewalt, Versklavung, Genozid und systematischem Rassismus, kann der Begriff nicht gelöst werden. Daher ist der Begriff generell abzulehnen. Er wird nur in Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. Im heutigen Sprachgebrauch werden die rassistischen Fremdbezeichnungen durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" abgelöst. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. [Stand: 14.01.2022]
"Naturvolk"
"Naturvolk" ist ein eurozentrischer, rassistisch-diskriminierender Begriff, der u. a. die klare Abgrenzung kolonisierter Menschengruppen von den weißen, europäischen Kolonialherren bezweckte und dabei eine kulturelle aber auch biologische Minderwertigkeit der unterdrückten Bevölkerung postulierte. Im derzeitigen Sprachgebrauch findet der Begriff dann Verwendung, wenn auf die nicht-industrielle Lebensweise der bezeichneten Gesellschaften verwiesen werden soll. Dabei wird (mehr oder weniger implizit) eine Gegenüberstellung des angeblichen eigenen "Kulturvolks" zum vorgestellten fremden "Naturvolk" angestellt, die eine Hierarchisierung enthält: Die Lebensweise des sogenannten "Naturvolks" wird als "kulturelle Vorstufe" auf dem Weg zu einer vermeintlich vollendeten, weil modernen und industrialisierten Gesellschaft gedeutet. Die Begriffsverwendung weicht überdies häufig von der tatsächlichen Lebensrealität und individuellen Geschichte der beschriebenen Menschen ab, generalisiert und romantisiert diese und/oder blendet mögliche Unterdrückung und Marginalisierung aus. Diese Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt bzw. wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet (z. B. in originalen Werktiteln). [Stand: 14.01.2022]
"Neger_in", "negroid"
Der Begriff "Neger_in" ist – ebenso wie "Farbige_r" und "Mohr_in" – eine rassistische Fremdbezeichnung, die sich seit der Kolonialzeit im deutschen Sprachgebrauch findet. Innerhalb eurozentrischer, rassistischer Machtstrukturen der Gesellschaft, wurde und wird der Begriff verwendet, um Menschen bestimmter Herkunft und zugeschriebener äußerlicher Merkmale im Gegensatz zu einer angenommenen weißen "Norm-Bevölkerung" auszugrenzen und herabzuwürdigen. Diesem und den verwandten Begriffen ist die rassistische Zuweisung vermeintlich "typischer" Charaktereigenschaften, Äußerlichkeiten und sozialer Umstände der bezeichneten Gruppe(n) eingeschrieben. Von seinem Entstehungs- und Gebrauchskontext, kolonialer Gewalt, Versklavung, Genozid und systematischem Rassismus, kann der Begriff nicht gelöst werden. Daher ist er generell abzulehnen. Der Begriff wird nur in absoluten Ausnahmefällen beibehalten (Wiedergabe in historischen Texten, originale Werktitel) und mit Anführungszeichen verwendet. Trotz der eindeutig rassistischen, menschenverachtenden Tradition des Begriffs, begegnet "Neger-", "negroid" o. ä. noch häufig in der Wissenschaftssprache. Dennoch ist aus heutiger Sicht, im Sinne einer antidiskriminierenden, antirassistischen Geschichtsforschung und Kulturpflege jegliche eigene Verwendung zu vermeiden. Im heutigen Sprachgebrauch werden die rassistischen Fremdbezeichnungen durch die Selbstbezeichnungen "Schwarz" oder "People/Person of Color" abgelöst. "Schwarz" wird dabei großgeschrieben, um den Begriff als sozialpolitisches Konstrukt zu markieren. [Stand: 14.01.2022]
"orientalisch", "Orient"
Der Begriff "orientalisch" ist wage und vermengt geografische, politische und kulturelle Zuschreibungen, die sich nicht sauber definieren lassen. Der Begriff ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Er begegnet in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, bisweilen diskriminierenden Perspektive, die dem "eigenen" "Okzident", "Abendland" oder "dem Westen" den "fremden" "Orient", das "Morgenland", die "Levante" oder "den Osten" gegenüberstellen. Dabei kann der Begriff je nach Region und Zeit der Verwendung arabische bis ost- oder südostasiatische Gebiete umfassen. Der Begriff wird häufig bei der Beschreibung von Sammlungsobjekten verwendet, die stereotype Darstellungsweisen von Osmanen, Mitgliedern arabisch-islamischer Gesellschaften und weiterer vermeintlich verwandter Menschengruppen wiedergeben, wobei z. B. imaginierte oder bunt vermengte äußere Merkmale, wie Haartracht, Kleidung, Kopfbedeckung, gezeigt werden. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 23.01.2024]
"Ostmark"
Verwandter Begriff: "Alpen- und Donau-Reichsgaue des Großdeutschen Reichs". Österreich wurde nach dem "Anschluss" an das nationalsozialistische Deutschland in "Ostmark" unbenannt. Die neun österreichischen Bundesländer wurden in sieben Reichsgaue eingeteilt. Der Begriff "Ostmark" stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde von den Nationalsozialist_innen ideologisch neu interpretiert, um eine Zusammengehörigkeit von Österreich und Deutschland zu konstruieren. 1942 wurde der Name "Ostmark" im Sinne der NS-Propaganda durch die Bezeichnung "Alpen- und Donau-Reichsgaue des Großdeutschen Reichs" ersetzt. Beide Begriffe werden daher nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"primitiv"
"Primitiv" ist ein meist herabwürdigend gebrauchter, diskriminierender Begriff kolonialer Tradition, der aus eurozentrischer Perspektive u. a. Menschengruppen in nicht-industrieller Lebensweise zugeschrieben wurde und wird, bzw. deren kulturellen Erzeugnissen, von Bräuchen bis Kunstgegenständen oder Werkzeugen. Dabei wird eine Einfachheit, aber auch Minderwertigkeit dieser Menschen, ihrer Lebensweise bzw. ihrer Kulturleistungen im Vergleich zu den europäischen postuliert. Davon ausgehend, begegnet der Begriff bezeichnender Weise zahlreich in kultur- und kunstwissenschaftlichen Beschreibungen von Sammlungsobjekten, die in ihrer technischen Ausführung als minderwertig bewertet wurden. Daher wird der Begriff "primitiv" in diesen Zusammenhängen durch treffendere Umschreibungen ersetzt oder in Anführungszeichen verwendet (z. B. bei originalen Werktiteln). [Stand: 14.01.2022]
"Protektorat"
Mit dem Begriff "(Reichs-)Protektorat Böhmen und Mähren" bezeichneten die Nationalsozialist_innen eine von 1939 bis 1945 bestehende – formal autonome, aber faktisch unter deutscher Herrschaft stehende – Verwaltungseinheit auf tschechoslowakischem Gebiet. Da es sich dabei um eine euphemistische NS-Bezeichnung handelt, wird der Begriff unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Rasse-…"
Ausgehend von biologischen Klassifizierungen der Tier- und Pflanzenwelt wurde in der Zeit des Kolonialismus ein konstruierter Begriff der "Rassen" in philosophischen und geschichtswissenschaftlichen Diskursen auch auf den Menschen angewendet. So entstand ein ideologisches, pseudowissenschaftliches System, um Menschen anhand zugeschriebener äußerlicher Merkmale und charakterlicher Eigenschaften oder kultureller bzw. religiöser Zugehörigkeiten zu hierarchisieren. Ziel dieses Vorgehens war nicht zuletzt die Rechtfertigung der imperialen Eroberung durch Europa, der Unterdrückung und Ausbeutung oder Vernichtung der kolonisierten Menschengruppen. Darauf aufbauend, unterschied auch die NS-Ideologie zwischen klar definierten "Menschenrassen". In letzter Konsequenz leiteten die Nationalsozialist_innen ebenso aus diesen abstrusen Theorien das Recht ab, dass "stärkere Rassen" "schwächere Rassen" "ausmerzen" dürften, um "Lebensraum" zu gewinnen. Noch heute wirken die Strukturen eines systematischen Rassismus in unserer Gesellschaft fort. Da derartige biologistische Kategorisierungen von Menschen sowohl wissenschaftlich unhaltbar als auch moralisch allgemein abzulehnen sind, sind sämtliche Anwendungen dieses "Rasse"-Konstrukts zu streichen. Nur in Ausnahmefällen (in originalen Werktiteln oder historischen Texten) wird der Begriff in Anführungszeichen wiedergegeben. [Stand: 14.01.2022]
"Reichsgau", "Gau"
Teile des "Deutschen Reichs" wurden verwaltungstechnisch als sogenannte "Reichsgaue" organisiert. So auch der "Reichsgau Salzburg" als Nachfolgeverwaltungseinheit des ehemaligen Bundeslandes Salzburg. Eine Verwendung von Anführungszeichen ist in diesem Fall empfohlen. [Stand: 14.01.2022]
"Reichskristallnacht", "Kristallnacht"
Juden und Jüdinnen wurden über die Jahrhunderte hinweg immer wieder Opfer von Pogromen, also gewaltsamen Ausschreitungen gegen eine religiöse, politische oder ethnische Gruppierung. Dies war auch in Salzburg der Fall, wo es beispielsweise 1404 zu einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung kam. Im November 1938 organisierten die Nationalsozialist_innen die Zerstörung von jüdischen Geschäften, Häusern und Organisationen. Im Eindruck der zerstörten Glasscheiben vieler dieser Gebäude wurde bald der verharmlosende Begriff "(Reichs-)Kristallnacht" gebräuchlich, um dieses Pogrom zu umschreiben. Der euphemistische Begriff wird daher immer unter Anführungszeichen gesetzt, oder besser, diese Ereignisse als Novemberpogrom bezeichnet. [Stand: 14.01.2022]
"Schutzhaft"
Bei dem Begriff "Schutzhaft" handelt es sich um einen weiteren Euphemismus aus dem NS-Vokabular, wurde doch niemand durch seine/ihre Verhaftung beschützt. Im Gegenteil: Die Nationalsozialist_innen verwendeten die "Schutzhaft" zur Inhaftierung von Regimegegner_innen und anderer missliebiger Personen. Dazu reichte allein eine polizeiliche Anordnung, die keinerlei richterlicher Kontrolle unterlag. Der Begriff wird daher nur unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Schwuler", "schwul"
Die Zuschreibung "Schwuler" oder "schwul" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden und/oder abwertenden Kontext verwendet wird. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer oberflächlich-verallgemeinernden bzw. homophoben bis anti-queeren Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Selektion"
Verwandter Begriff: "selektieren". Der eigentlich aus der Evolutionstheorie stammende Begriff der "Selektion" wurde von den Nationalsozialist_innen auf grausame Weise weitergedacht: Sie nahmen es für sich selbst in Anspruch, die "natürliche Auslese" vorzunehmen und zu entscheiden, wer das Recht zu leben hatte und wer nicht. Besonders deutlich wurde das bei den "Selektionen" in den Konzentrationslagern, bei denen zwischen "Arbeitsfähigen" und "Arbeitsunfähigen" "selektiert" wurde, wobei letztere anschließend ermordet wurden. Der Begriff wird im Kontext des NS-Terrors daher immer unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Slawe"/"Slawin", "slawisch"
Die Zuschreibung "Slawe"/"Slawin" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Sie begegnet auch in Beschreibungen aus einer diskriminierenden, rassistischen bis nationalsozialistischen Perspektive. Sie wird u. a. pauschal zur Bezeichnung aller Menschen mit osteuropäischer Herkunftsgeschichte verwendet, denen dabei vermeintlich "typische" Merkmale zugewiesen werden, oder begegnet als Bezeichnung für Sammlungsobjekte, die stereotypisierende Darstellungsweisen einer rassistischen Bildtradition wiedergeben. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt, beispielsweise durch konkrete Herkunftsangaben. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer antislawischen und/oder nationalsozialistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Sonderbehandlung"
Mit dem euphemistischen Begriff "Sonderbehandlung" wurde im Nationalsozialismus die Ermordung von Menschen verschleiert. Der Begriff wird im Kontext des NS-Terrors daher immer unter Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"totaler Krieg"
Die Phrase "totaler Krieg" erlangte mit der sogenannten Sportpalastrede von Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 eine weitgehende Bekanntheit. Damit war nicht weniger gemeint, als dass die gesamten Produktionsmittel und die gesamte Arbeitskraft dem Krieg untergeordnet bzw. zugeführt werden sollten. Die NS-Propaganda versuchte damit, den Unterschied zwischen "Front" und "Heimat" aufzuheben und den Sieg im Zweiten Weltkrieg zum "Schicksalskampf" des gesamten "Deutschen Volkes" zu stilisieren. Da es sich hierbei also um einen nationalsozialistischen Propagandabegriff handelt, werden immer Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Türke"/"Türkin"
Die Zuschreibung "Türke"/"Türkin" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn sie in einem oberflächlich zuweisenden, generalisierenden und/oder rassistischen Kontext verwendet wird. Sie begegnet zahlreich in Beschreibungen aus einer eurozentrischen, diskriminierenden Perspektive. So wird der Begriff häufig bei der Beschreibung von Sammlungsobjekten verwendet, die stereotype Darstellungsweisen von Osmanen, Türken, Mitgliedern arabisch-islamischer Gesellschaften und weiterer vermeintlich verwandter Menschengruppen wiedergeben, wobei z. B. imaginierte oder bunt vermengte äußere Merkmale, wie Haartracht, Kleidung, Kopfbedeckung, gezeigt werden. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. [Stand: 14.01.2022]
"Überfremdung"
Nachdem die NS-Propaganda schon früh die angebliche "Überfremdung" der deutschen "Volksgemeinschaft" durch Juden und Jüdinnen angeprangert hatte, wandten die Nationalsozialist_innen den Begriff spätestens mit Beginn des Zweiten Weltkrieges auch auf Ausländer_innen (vor allem Pol_innen und Slaw_innen) an. Bis heute wird der Begriff von der extremen Rechten verwendet, um gegen ein vermeintliches Übergewicht von "fremden" Einflüssen auf Gesellschaft und Kultur zu hetzen. Die Verwendung von Anführungszeichen ist daher in diesem Fall zu empfehlen. [Stand: 14.01.2022]
"Umvolkung"
Mit der "Umvolkung" planten die Nationalsozialist_innen nicht nur die Umsiedlung bestimmter "Volksgruppen" (vor allem auch in den Gebieten Osteuropas, die im nationalsozialistischen Vernichtungs- und Expansionskrieg erobert wurden), sondern auch die Re-"Germanisierung" sogenannter "Volksdeutscher" in Osteuropa. Ziel dieser Bestrebung war die Schaffung klar abgegrenzter "Lebensräume" mit ethnischer Einheitlichkeit. Dieser NS-Begriff wird daher immer in Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Ureinwohner_in"
"Ureinwohner_in" gilt als überholter und abzulehnender Begriff, da er wie "Indianer_in", "Eingeborene_r" oder "Naturvolk" einer kolonialen, diskriminierenden Kategorisierung von Menschengruppen dienen konnte und kann. Je nach Kontext wurde oder wird dabei eine kulturelle, mitunter aber auch biologische Minderwertig einer marginalisierten, meist kolonisierten Gesellschaft postuliert. Im derzeitigen Sprachgebrauch soll der Begriff vor allem zur Bezeichnung derjenigen Menschengruppen dienen, die bereits zu vorkolonialen Zeiten auf einem bestimmten Gebiet siedelten. Die Begriffsverwendung weicht jedoch häufig von der tatsächlichen Lebensrealität und individuellen Geschichte der bezeichneten Menschen ab, generalisiert und romantisiert diese. Auf der einen Seite steht z. B. die Nichtbeachtung kolonialer Deportation und Zwangsumsiedlung, auf der anderen Seite die Negation eigener [Migrations-]Geschichte[n], eigenständiger Mobilität und Heterogenität der Gesellschaften. Solche Formen einer problematischen Zuschreibung werden deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Ansonsten wird er in Anführungszeichen verwendet (z. B. bei originalen Werktiteln, historischen Texten). Dies gilt auch für originale Werktitel oder Beschreibungen der Künstler_innen oder Hersteller_innen des Sammlungsobjekts, die aus einer eurozentrischen und/oder rassistischen Perspektive heraus ihre Werke/Produkte angefertigt, benannt und vermarktet haben. Als Alternative begegnet heute zumeist der Begriff der "Indigenen Bevölkerung", der aufgrund seiner Nähe zu den vorgenannten Begriffen auch nicht ohne Kritik verwendet wird. Im Rahmen völkerrechtlicher Bestrebungen dient er aber auch zur Selbstbezeichnung der noch heute häufig meist diskriminierten und marginalisierten Gruppen und enthält keinen generalisierenden Hinweis auf deren Lebensweise. Spezifische Eigenbezeichnungen der konkret angesprochenen Gesellschaften wären dagegen stets vorzuziehen. [Stand: 14.01.2022]
"VDA"
Der VDA wurde 1881 gegründet und entstammte dem "Allgemeinen deutschen Schulverein". Er verfolgte das Ziel, das "Deutschtum" in der Welt zu fördern und zu pflegen. Schwerpunkte seiner Arbeit waren unter anderem die Einrichtung und Förderung deutscher Schulen im Ausland. In der Zeit des Nationalsozialismus erfuhr der Verein eine Umbenennung in "Volksbund für das Deutschtum im Ausland" und bald wurde er allein mit der "Volkstumsarbeit" in ausländischen Ländern betraut. Führende Vertreter des VDA betätigten sich als Planer der nationalsozialistischen Rassen- sowie Vernichtungspolitik. Nach der Niederlage des Nationalsozialismus wurde der VDA als nazistische Organisation verboten. 1955 kam es zu einer Neugründung unter dem heutigen Namen "Verein für deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e. V.".
"Verjudung"
Verwandter Begriff: "verjudet". Mit dem antisemitischen Schlagwort "Verjudung" wurde und wird Gesellschaften, Institutionen, Parteien, Organisationen, etc. vorgeworfen, sie wären von Juden und Jüdinnen unterwandert bzw. dominiert. Gleichsam wird mit dieser Behauptung impliziert, dass dies negative Auswirkungen auf die betroffene Einrichtung bzw. Gesellschaft hätte. Aufgrund seiner klaren antisemitischen Funktion wird der Begriff immer unter Anführungszeichen gesetzt werden. [Stand: 14.01.2022]
"Volk-…"
Der Begriff "Volk" und vielfältige Kombinationen des Begriffs, wie beispielsweise "Volkstum" oder "Volksempfänger", stellte ein zentrales Kernelement der nationalsozialistischen Ideologie dar. "Volk" wurde als die organische Einheit von Kultur, Geschichte und "Rasse" verstanden. Entsprechend dieser Logik war für die nationalsozialistische Ideologie "Volkszugehörigkeit" wichtiger als Staatszugehörigkeit. Bestimmten Gruppen von Bürger_innen, wie Juden und Jüdinnen, Schwarzen Menschen oder Sinti_ze und Rom_nja, wurde die "Volkszugehörigkeit" zum "Deutschen Volk" abgesprochen. Der Begriff "Volk" in allen seinen Abwandlungen sollte daher in diesem Kontext immer in Anführungszeichen gesetzt werden. [Stand: 14.01.2022]
"völkisch"
Seit dem späten 19. Jahrhundert wurde mit dem Begriff "völkisch" eine sehr diffuse aber rassistische und antisemitische Interpretation des Begriffs "Volk" verstanden. Die selbstbezeichnete "völkische Bewegung" übernahm den Begriff als Kernelement ihrer politischen Ideologie und Agenda. Diese "Bewegung" und ihre Anhänger_innen waren durch einen aggressiven Nationalismus gekennzeichnet, der in weiterer Folge von den Nationalsozialist_innen übernommen wurde. Dementsprechend wird der Begriff nur in Anführungszeichen verwendet. [Stand: 14.01.2022]
"Weltjudentum"
Verwandte Begriffe: "jüdische Internationale", "jüdische Weltbeherrschung", "internationales (Finanz)Judentum". Begriffe wie "Weltjudentum" sind antisemitische Verschwörungsphantasien, die behaupten, Juden und Jüdinnen würden die Weltherrschaft bzw. die Kontrolle über das Finanzkapital anstreben bzw. bereits besitzen. Dementsprechend wurden und werden Juden und Jüdinnen für die schwere wirtschaftliche Lage vieler Menschen verantwortlich gemacht. Der Begriff "Weltjudentum" und seine Abwandlungen und Synonyme werden daher immer in Anführungszeichen gesetzt. [Stand: 14.01.2022]
"Winterhilfswerk"
Das Winterhilfswerk war eine Spendenaktion im Sinne des Nationalsozialismus und seiner Propaganda, die nur in geringem Maß als freiwilliges soziales Engagement zu betrachten ist. Die durch Spenden zu erwerbenden Sammelabzeichen z. B. in Form von propagandistischen Mini-Büchern sowie kriegs- und gewaltverherrlichendem Spielzeug hatten eine direkte nationalsozialistische Indoktrinierung der Kinder zum Ziel. Von 1933 bis 1939 als „Winterhilfswerk“ (WHW), von 1939 bis 1944 als „Kriegswinterhilfswerk“ (KWHW) bezeichnet. [Stand: 14.01.2022]
"Zersetzung"
Verwandte Begriffe: "zersetzen", "Wehrkraftzersetzung". "Zersetzen" war ein oft genutzter Vorwurf der Nationalsozialist_innen gegen tatsächliche und vermeintliche Gegner_innen. Mit dem Strafbestand der "Wehrkraftzersetzung" wurde zudem eine ganze Reihe von Tatbeständen verfolgt, darunter Kriegsdienstverweigerung, defätistische Äußerungen sowie Selbstverstümmelung. Eine Verwendung von Anführungszeichen ist in diesem Fall empfohlen. [Stand: 14.01.2022]
"Zigeuner_in"
Bei dem Begriff "Zigeuner_in" handelt es sich um eine diskriminierende, stigmatisierende Fremdbezeichnung für Angehörige heterogener Roma-Gruppen. Wenn auch der Begriffsursprung und seine anfängliche Bedeutung ungeklärt bleiben, diente er doch über Jahrhunderte der systematischen Diskriminierung, Kriminalisierung, Ausgrenzung und letztlich der rassistischen Verfolgung und Vernichtung der so benannten Menschen, sogar zur Markierung durch Tätowierung in den Konzentrationslagern der Nationalsozialist_innen. Bis in die jüngste Zeit wurde und wird der Begriff zur Abwertung der so bezeichneten Menschen verwendet, diente und dient aufgrund zugeschriebener Stereotype des Charakters und der Lebensweise als Schimpfwort. Daneben stehen Romantisierung oder Exotisierung in Musik, Film oder Werbung, die Stereotype früherer Zeiten weitertransportieren und zementieren. Daher ist der Begriff generell abzulehnen und wird nur in absoluten Ausnahmefällen (wie in historischen Texten, originalen Werktiteln) und mit Anführungszeichen verwendet. Die anerkannten Selbstbezeichnungen der Angehörigen von Roma-Gruppen lauten Rom/Roma (männlich Singular/Plural) bzw. Romni/Romnja (weiblich Singular/Plural). Als Sinto/Sinti (männlich Singular/Plural) bzw. Sintiza/Sintize (weiblich Singular/Plural) bezeichnen sich die Männer und Frauen, die angehörige von Roma-Gruppen sind, welche bereits seit mehr als 600 Jahren im deutschsprachigen Raum (Österreich, Deutschland, Teile Norditaliens) leben. Aufgrund der großen Heterogenität dieser Menschengruppen, ist aber im Idealfall eine konkrete Ansprache der spezifischen Selbstbezeichnung einer Roma-Gruppe bzw. die Verwendung von Familien- und Personennamen vorzuziehen. [Stand: 14.01.2022]
"Zwerg_in"
Der Begriff "Zwerg" ist dann als problematisch einzuordnen, wenn er für kleinwüchsige Menschen verwendet wird. Diese Form einer problematischen Zuschreibung wird deshalb möglichst durch treffendere Begriffe ersetzt. Bei Unklarheit darüber, ob es sich um den originalen Werktitel handelt oder wenn keine genaueren Kenntnisse zum Objekt in Erfahrung zu bringen sind, wird die Bezeichnung in Anführungszeichen verwendet. Ausgenommen sind Objektbeschreibungen, die "Zwerge" als mythologische, sagenhafte Gestalten besprechen. Es fällt jedoch schwer, die zugehörige Bildtradition von der der sogenannten "Hofzwerge" klar abzugrenzen. Ausgehend von der Sitte, kleinwüchsige Menschen an Höfen zu versammeln, um sie zur Schau zu stellen und fürstlichen Wunderkammern einzuverleiben, entstanden in Europa spätestens seit der Renaissance zahlreiche herabwürdigende Darstellungsformen, die meist grotesk überzeichnet sind. Noch bis ins 19. und 20. Jahrhundert gab es – auch in Salzburg – Theaterstücke und Schauspiele, bei denen kleinwüchsige Menschen als "Zwerge" auftraten. [Stand: 14.01.2022]
Problematische Begriffe
Texte
Alexandra Hylla (Salzburg Museum), Robert Obermair (Universität Salzburg/_erinnern.at_), Markus Schwellensattl (Salzburg Museum)
Literatur u. a.:
- Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache – Kritisches Nachschlagewerk, 4. Aufl., Münster 2021
- Klaus Ceynowa, Content ohne Context? Grenzen der „Offenheit“ digitaler Sammlungen, in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 64 (2017), 3/4, S. 181–187 .
- Matthias Heine, Verbrannte Wörter: Wo wir noch reden wie die Nazis – und wo nicht, Berlin 2019
- Natasha A. Kelly, Rassismus. Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen!, Zürich 2021
- Konstantina Vassiliou-Enz, Ferda Ataman, Alice Lanzke, Shion Kumai (Red.), Glossar der Neuen deutschen Medienmacher, Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland, hrsg. v. Neue deutsche Medienmacher e.V., 4. Aufl., Berlin 2015 (https://glossar.neuemedienmacher.de/glossar/filter:s/)
- Amnesty International Deutschland e. V. (https://www.amnesty.de/2017/3/1/glossar-fuer-diskriminierungssensible-sprache)
- Black Central European Studies Network (BCESN) (https://blackcentraleurope.com)
- Deutscher Museumsbund e. V. (Hg.), Leitfaden. Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, 3. Fassung, Berlin 2021 (https://www.museumsbund.de/wp-content/uploads/2021/03/mb-leitfanden-web-210228-02.pdf)
- Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA), Glossar (https://www.idaev.de/recherchetools/glossar Verflechtungen. Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus: Voraussetzungen, Funktionen, Folgen. Materialien für die Bildungsarbeit, hrsg. von der KZ-Gedenkstätte, Glossar, Module 1–5, 01/2019 (https://www.verflechtungen-kolonialismus-nationalsozialismus.de/files/PDF/E0_E1-3_E4-5_Glossar/NG_Verflechtungen_G1-5_Glossar_Module_1-5.pdf)
- NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Projekt-Website „Jugend in Deutschland 1918 – 1945“, Lexikon (Martin Rüther) (https://www.jugend1918-1945.de/portal/Jugend/infothek.aspx?id=26642)