Nächtliche Ansicht der Plainbrücke über Alterbach mit Nepomukstatue

Josef Mayburger (1814 – 1908)

Datierung 1845

Verortung Salzburg Stadt

Material / Technik Öl auf Leinwand

Bildmaß [H. x B.] 37,5 x 55,5 cm

Rahmenmaß [H. x B. x T.] 50,5 x 68,3 x 6,5 cm

Systematik Landschaft Salzburg Stadt

Sammlung Gemälde (ab 1801)

Inventar-Nr. 86-25

Creditline Salzburg Museum

Beschreibung

Fast wie ein stehendes Gewässer „liegt“ der Alterbach im
Mondlicht, nur niedrig überspannt vom Bogen der Plainbrücke,
auf dem der für Brücken zuständige Heilige Nepomuk
steht, eine Figur des Johann Anton Pfaffinger von 1733.
Etwas bedrohlich, fast abgestorben wirkt das linke Ufer mit
seinem zerzausten Baum und seinen kalten Steinen, während
das rechte Ufer voll im Safte steht; man kann nur
ahnen, dass das kleine Brücklein, über das gerade ein Hirte
seine zwei Kühe treibt, hier zwei Seelenlandschaften von
großer Gegensätzlichkeit miteinander symbolisch verbindet.
Der linke Baum biegt sich aus dem Bild hinaus, der
blattreiche biegt sich voller Kraft hinein, er scheint in der
Lage, gar die Wolken zu teilen – die sich aber nach links zu
gleich wieder zusammenziehen. Das Licht des Mondes
durchstrahlt sein Geäst, doch wenig kommt davon auf der
linken Seite an.
Über die Brücke führte die Straße nach Bergheim und
Laufen sowie der alte Plainer Kreuzweg mit fünfzehn Bildstöcken
von 1705 (die Bilder fehlen heute), der beim Haus
Elisabethstraße 1 beginnt (der ursprüngliche Verlauf ist
heute nur mehr ab der Plainbrücke identisch).
Wer die Situation an der heutigen Plainbrücke in Salzburg-
Itzling und ihrer Umgebung kennt, wird nicht umhin
können, den Kontrast zu unserem Bild mindestens als denkbar
groß zu empfinden. Man muss keine rückwärts gewandte
Nostalgik bemühen, um ein kritisches Verhältnis
zu den städtebaulichen Entwicklungen der Gegenwart aufzubauen.
Symbolisch festgemacht könnte am heutigen Zustand
nur der Einfluss von Geschäftssinn und Verkehrsnotwendigkeit
auf das Stadtbild unserer Zeit werden.
P.L.